MITGLIEDERVERSAMMLUNG
Am 1. Montag im Monat März findet die ordentliche Mitgliederversammlung statt, wobei über die Nutzung der Einnahmen des Gerichtes entschieden wird. Zudem haben hier Vertreter der Wissenschaft, die sich mit der Geschichte des Gogerichtes befassen, die Möglichkeit, die neuesten Forschungsergebnisse zu referieren.
Mitgliederversammlung 2024:
Bildunterschrift Bild Mitte:
Übergabe der Vorladung durch den Hauptmann der Wache an den Vorstand der Interessengemeinschaft „Altes Gogericht auf dem Desum e.V. (v. l) Petra Lampe (Kassenwartin), Jan Sievers (2. Vorsitzender), Klaus Brokamp (Schreiber), Georg Meyer-Nutteln (1. Vorsitzender), Hergen Stolle (Schützengilde) und Meik Fangmann (Schriftführer)
Fotonachweis: D. Vocke
Pressemitteilung:
Wildeshauser Schützengilde rügt das Gogericht
Vorladung auf der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft übergeben
Am ersten Montag im März findet traditionell die Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft „Altes Gogericht auf dem Desum e.V.“ statt. Der Vorsitzende Georg Meyer-Nutteln konnte auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Mitglieder im Hotel Schute in Emstek begrüßen und berichtete von den Aktivitäten des vergangenen Jahres. Besonders lobenswert erwähnte er das Engagement des Heimatvereins Langförden auf dem Gogerichtstag 2023, der spontan als Akteur für den historischen Fall eingesprungen war.
Neben dem Gogerichtstag zählten auch der Dankestag für die Helfer, zahlreiche Führungen sowie die Mitgliederversammlung zu den Höhepunkten des Vereinsjahres. Erstmalig wurde auch ein neuer Stein im Innenkreis durch den Heimatverein Langförden gesetzt. Dieses soll nun in den kommenden Jahren den verschiedenen Heimatvereine des Oldenburger Münsterlandes auch angeboten werden, so Georg Meyer-Nutteln in seinen Ausführungen. Er wies zudem auf den diesjährigen Gogerichtstag am 29. Juni 2024 um 11 Uhr auf dem Desum hin. Der historische Fall soll an diesem Tag vom Heimatverein Cloppenburg präsentiert werden.
Der Frühjahrsputz der Anlage steht am 23. März 2024 auf dem Programm, um diese nach der Winterpause wieder ordentlich herzurichten.
Insgesamt zeigte sich der Vorsitzende zufrieden mit den Vereinsaktivitäten und dankte den aktiven Mitgliedern und seinem Vorstand für die Unterstützung.
Anschließend verlas Kassenwartin Petra Lampe das Finanzielle. Hier ist die Interessengemeinschaft gut aufgestellt, auch wenn die Kosten für die Unterhaltung der Anlage sowie die Veranstaltung des Gogerichtstages einen erheblichen Kostenblock in der Vereinskasse bedeuten.
Die Anwesenden nahmen diese Ausführungen zur Kenntnis, die Kassenprüfer bescheinigten eine gut geführte Kasse und somit stand der Entlastung des Vorstandes nichts mehr im Wege.
Neben den Formalien gab es auch einen interessanten Gastvortrag: In diesem Jahr hatte sich Hergen Stolle als Hauptmann der Wache der Wildeshauser Schützengilde bereit erklärt, über die Stadt Wildeshausen in Verbindung mit der Schützengilde zu referieren. Unter der Überschrift „die Stadt ist die Gilde – die Gilde ist die Stadt“ verknüpfte er kurzweilig und humorvoll die Stadtgeschichte Wildeshausen mit den Besonderheiten der Schützengilde. Dabei klärte er über die Hierarchien, Postenverteilung sowie über den traditionellen Ablauf des Gildejahres auf.
Völlig überraschend erhielt der Vorstand der Interessengemeinschaft dann durch ihn als Hauptmann der Wache der Wildeshauser Schützengilde eine Vorladung zur Hauptversammlung des Hohen Gerichtes der Schützengilde. Die Wachkompanie ist sozusagen das Ordnungsamt der Schützengilde und der Vorwurf lautet „gemeinschaftliche grobe semantische Verfehlung“, denn es wurde auf dem Gogerichtstag mehrfach die Bezeichnung „Wildeshausener“ statt politisch korrekt „Wildeshauser“ benutzt. Welche Strafe dafür zu erwarten ist, bleibt jedoch wohl bis zum Pfingstsonntag offen. Trotzdem ließen sich zum Abschluss alle Versammelten die als Gerichtsgefälle mitgebrachten Wildeshauser Heringe gut schmecken.
Jährlich am Samstag auf bzw. am Samstag nach Johanni (24. Juni) findet der Gogerichtstag statt. In historischen Kostümen und unter Vorsitz eines jährlich neu gewählten Gografen werden geschichtlich belegte und aktuelle Fälle verhandelt und von den berufenen oder gewählten Gerichtspflichtigen entschieden. Vor der beeindruckenden Kulisse des Gerichtsplatzes vermitteln Akteure mit ihren farbenfrohen Kostümen einen hervorragenden Einblick in die traditionelle Rechtssprechung längst vergangener Tage - ein Erlebnis für groß und klein.
Auf Anfrage bietet die Interessengemeinschaft für Besucher, Schulklassen, Vereine und unterschiedlichen Gruppen Führungen rund um die Gedenkstätte im Wald und auf dem Desum an. Es wird in humorvoller Weise über die Geschichte und über die Aktivitäten auf dem Desum berichtet.